"Erzähle es mir - und ich werde es vergessen!
Zeige es mir – und ich werde mich erinnern!
Lass es mich tun – und ich werde es behalten!"
(Konfuzius)
Was kann der Wikingerhof tun?
Positive Einwirkung auf die Entwicklung junger Menschen
Die Idee war es, einen Bauernhof in eine kind- und behindertengerechte, weiträumige Fläche voller kreativer Anregungen umzuwandeln und unter der Beachtung mehrerer Aspekte eine pädagogische Erlebniswelt zu schaffen.
Was verbindet sich durch Spiel, Werken und der Arbeit mit den Tieren?
Der soziale Lernprozess:
Demokratische und emanzipatorische Denkweisen, Förderung des Gemeinschaftsgefühls, Kontaktfähigkeit, Übernahme von Verantwortung, Konfliktregulierung und der Abbau von aggressiven Impulsen.
Die Stärkung von Persönlichkeit:
Spielerische Aktivitäten und Arbeiten mit Tieren ermöglichen die Entwicklung des Selbstbewusstseins, Entfaltung schöpferischer Kräfte, Erfahrung von Zuneigung und Anerkennung.
Die Kinder werden ermutigt, gemeinschaftlich neue Wege zu beschreiten und mit schwierigen Situationen kreativ umzugehen, als Mitglied eines Teams sich auch mit dem Team beraten und durch das Team Rückhalt und gemeinsame Lösungen zu finden.
Sie sollen lernen, an ihre eigenen Kräfte zu glauben, sie richtig einzuschätzen und nicht aufzugeben, Sorge zu tragen und sozial und ökologisch verantwortlich zu handeln.
Die instrumentellen Fähigkeiten:
Durch die Bewegung in der freien Natur und auf dem Hof werden das körperliche und handwerkliche Geschick geschult, zudem spielerisch die Grob- und Feinmotorik.
Ein angemessener Umgang mit Tieren, der Natur und deren Bedürfnissen wird vermittelt, sowie ein Gefühl für unterschiedliche Materialien durch die Herstellung von Objekten, woran auch ein angemessener Umgang mit Handwerkszeug und Wertschätzung anderer Dinge, die durch Eigenleistung erstellt werden, anknüpft.
"Ein Kind, dem wir voll Freundschaft begegnen, lernt tiefes Vertrauen empfinden.
Ein Kind, das wir aufmuntern, entwickelt gesundes Selbstwertgefühl und den Mut sein Leben zu entdecken.
Ein Kind, dem wir bedachtsam Freiheiten schenken, lernt Verantwortung.
Ein Kind, das faires Spiel erleben darf, lernt Gerechtigkeit.
Ein Kind, das wir mit unserer Achtung respektieren, fühlt sich ganz geborgen bei uns und achtet alles Lebendige.
Ein solches Kind ist dann das größte Geschenk für diese Erde, denn unseren Kindern ist doch die Zukunft dieser Welt anvertraut."
Tiergestützte Pädagogik
Was ist Tiergestützte Pädagogik?
Die Resonanz, die ich in der Arbeit mit dem Pferd erreiche, ist der Spiegel meines inneren Seins und das Messinstrument meiner Wandlungen.
Pferde wurden und werden in vielen alten Kulturen weit über ihre Fähigkeit als Last- und Zugtier hinaus genutzt.
Die persönlichkeitsprägenden Eigenschaften der Pferde waren bei den Indianervölkern ein offenes und bei den Ordensrittern ein streng gehütetes Geheimnis.
Diese Fähigkeit zu nutzen, lohnt sich heute mehr denn je, da sie die Beschränkungen konventioneller Lern-/Lehrmethoden und anderer Trainingsformen auf natürliche Weise gar nicht erst aufkommen lassen.
Das Verhalten eines Pädagogen in Frage zu stellen, ist schnell getan, um sich unbewusst möglichen Konsequenzen aus dem Erkenntnisprozess zu entziehen.
Auch Pferden kann man „Dummheit“ unterstellen und ihre sozialen Fähigkeiten ungenutzt lassen...oder sich dafür entscheiden, ihre in Jahrmillionen entwickelte soziale Kompetenz zu nutzen, die das Überleben in der sozialen Gemeinschaft der Herde gewährleistet.
Sich auf ein Pferd einzulassen bedeutet, es in seiner Größe und Kraft zu akzeptieren und seine eigenen sozialen Kompetenzen weiter zu entwickeln, um dieses Energiepotential dominieren zu können.
Es ist ein sinnloses Unterfangen ein Pferd mit Kraft dominieren zu wollen - es wird immer stärker sein!
Ein Pferd wird mir dann folgen, wenn ich Fähigkeiten zur Führung erworben habe, und es mir gelingt, es davon zu überzeugen, dass sein Überleben unter meiner Führung eher gesichert ist als in seiner gewohnten Umgebung und Beziehungswelt.
Ich kann und muss meine sozialkommunikativen Fähigkeiten in der Arbeit mit dem Pferd/Tier entwickeln, um von ihm als Führer akzeptiert zu werden. Darin liegt das Lernpotential begründet.
Der Transfer der Erfahrungen in den zwischenmenschlichen Alltag erfolgt nach unserer Erfahrung in hohem Maße selbständig, kann jedoch unterstützend durch reflektierende Gespräche unter Bezugnahme auf die eigene Biographie oder die anstehende zwischenmenschliche Problemkonstellation unterstützend vertieft werden. Hierzu ist es ideal, wenn eine vertraute Begleitperson, welche in Verbindung mit dem Umfeld steht, die Entwicklung begleitet, dokumentiert und unterstützt.
Aufgrund seiner arteigenen Bewusstseins- und Denkfähigkeit reagiert ein Tier auf die jeweilige Situation, ohne bewusste Bezugnahme zu seiner Vergangenheit und Abschätzung der Folgen seines Handelns in der Zukunft. Es lebt ausschließlich im „Hier und Jetzt“. Es kennt weder bewusste noch unbewusste Manipulation seines Handelns. Aus diesem Grund ist es hervorragend geeignet, den Menschen zu eindeutigem Verhalten anzuhalten. Es versteht „neurotische Spiele“ nicht und reagiert nur auf eindeutige Beziehungsangebote, die dann vorliegen, wenn die bewusst vorgetragene und unbewusste Bedürfnislage des „Partners Mensch“ übereinstimmen.
Tiere, speziell Pferde, Ponys und Hunde, reagieren z. B. auf die Traurigkeit, Aggressivität oder Angst des Menschen, auch wenn dieser es durch Lächeln zu verdecken versucht. Es bietet daher durch seine differenzierte, nonverbale Kommunikationsfähigkeit, seiner Sensibilität und seiner Beziehungsfähigkeit ein soziales Erfahrungsfeld, in dem das eigene unbewusste Verhalten erkennbar, nachvollziehbar und somit entwickelbar wird.
Soziales Lernen über das Erleben
Ein weiterer Vorteil ist es, dass Anregungen zur Verhaltensänderung durch das Tier vom Menschen leichter angenommen werden, als die häufig als bewertend, unangenehm empfundene Korrektur durch Eltern, Pädagogen, Trainer, Vorgesetzte, Ausbilder oder andere Personen.
Wertfreies Erleben & freiwilliges Realisieren des Verhaltens
Spieltrieb, Bewegungsfreude und Neugier sprechen den Menschen in seiner Kreativität, Phantasie und Lebensfreude an und lassen diese Lernform zu einem nachhaltigen Erlebnis werden...ebenso wie eindeutige Fortschritte bei sich selbst zu erkennen.
Mit neuen Verhaltenserfahrungen in den Alltag
Es werden Fähigkeiten erfahrbar, die soziale Kompetenz bewusst werden lassen und diese Fähigkeiten für den Alltag verfügbar machen.
Leben und Arbeiten mit allen fünf physiologischen und dem sechsten Sinn der Intuition ist Ziel unserer Arbeit.
Das angebotene Spektrum der Arbeit, nicht nur mit den Tieren, reicht von der Entdeckung eigener Fähigkeiten, Verbesserung motorischer Eigenschaften, Überwindungen von Ängsten, Begreifen von sozialen wichtigen Zusammenhängen, Arbeiten mit anderen im Team bis zum Aufbau von Selbstbewusstsein und positiver Haltung zur Zukunft.
Und warum gerade die Wikinger?
Die Wikinger sind in erster Linie durch mehr oder weniger fantasievolle Hollywood-Verfilmungen als blutrünstige Krieger und Plünderer bekannt, doch waren sie tatsächlich findige und geschickte Handwerker, Händler, Siedler, Viehzüchter und Entdecker...
...und sie waren auch in unserer Region und haben hier ihre Spuren hinterlassen!
Wikinger (auch Nordmänner/Normannen) errichteten 881 an der nahen Maas ein festes Lager und plünderten von dort aus die weitere Umgebung.
Die Motten (Holzburgen)-Überreste in Brüggelchen, Arsbeck, Birgelen, dem Wildpark Gangelt, Wegberg-Beeck und Heinsberg, die um die erste Jahrtausendwende als Zufluchtsorte vor einfallenden Wikingerhorden dienten, sind heute noch stumme Zeugnisse dieser Angriffe
Alte Handwerkstechniken, wie sie bereits die Wikinger ausübten, lassen sich mit leicht umsetzen und man begibt sich mit Spaß auf eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit.
Die Menschen können hier unter anderem spielerisch in eine Rolle schlüpfen und erleben somit Geschichte; sie wird lebendig und verständlich – hier können sie
Begreifen durch Ergreifen.
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